Eine Lanze für den Verkehr

...ob da nicht ein paar Worte in der Überschrift fehlen? Sicherlich. Aber ganz ehrlich, wenn ich die Überschrift ausformuliert hätte, würde diesen Text garantiert niemand lesen: "Ich möchte eine Lanze für das gemeinsame Miteinander von radfahrenden Autofahrern, autofahrenden Radfahreren, nur Auto- und nur Radfahrern brechen." Selbst beim Schreiben dieses Satzes wird mir schon langweilig...

Nein, in diesem Artikel geht es nicht darum, irgendwas zu schwingen - außer dem Meinungspinsel! Ich sitze gerade im Zug, bin unterwegs nach Berlin. Hier läuft es einigermaßen friedlich ab, auch wenn es Menschen gibt, die sich sehr wichtig nehmen und andere zum leiseren Reden maßregeln. Derweil verfolge ich auf Twitter die Kommentare zum Thema "Abstand zwischen Auto- und Radfahrern". Was mich daran aufregt? Sicherlich nicht, dass man das Thema anspricht und darauf hinweist, dass Radfahrer vollwertige Verkehrsteilnehmer sind. Mich regt auf, dass man das Thema überhaupt ansprechen muss. Was mich aufregt, sind egoistische Menschen, die mit ihren dicken SUVs - abgeschottet von der Umwelt - zu dicht auffahren, so parken, als wären sie alleine auf diesem Planeten und natürlich ohne zu blinken abbiegen. Diese Kollegen gibt es aber auch auf dem Fahrrad. Es wird zu dicht überholt, abgebogen, ohne die Hand zu strecken und generell wird gehackt, als ginge es um Leben und Tod. Worauf ich hinaus will?! Gegenseitige Rücksichtnahme! Die führt dazu, dass jeder gesehen wird und dass sich jeder im Verkehr wohl fühlt. Und das unabhängig vom Fortbewegungsmittel. Wenn jeder auf den anderen achtet, dann ist auf alle geachtet. Das betrifft Fußgänger, Radfahrer und genauso Autofahrer. Dazu braucht es nicht viel, nur ein paar Blicke und die kurze Überlegung, ob ich den anderen Verkehrsteilnehmer gerade gefährde oder nicht. Vielleicht hilft es auch, sich kurz in die Lage des anderen zu versetzen. Dann halte ich freiwillig Abstand. Dann parke ich auf den gekennzeichneten Flächen und nicht unmittelbar mit laufendem Motor vor dem Eingang des Öko-Supermarkts. Und ich rolle schon gar nicht bei Dunkel-Gelb über die Ampel, wenn eine Frau mit Kindern darauf wartet, die Straße überqueren zu können. Wenn ich die 30 Sekunden an der Ampel nicht habe, sollte ich über mein Zeitmanagement nachdenken. Mein kurzer Appell für heute? Leute, nehmt Rücksicht! Jeder auf jeden!

Für ein besseres Miteinander im Verkehr.


S-Pedelec - S wie "schnell wieder weg damit"

Was will uns dieser Titel denn jetzt sagen?! Vorweg: Am Fahrrad selbst hat es nicht gelegen. Anfang Juni diesen Jahres habe ich voller Tatendrang eine alternative Fortbewegungsmöglichkeit gesucht. Meine 20 Kilometer des beinahe täglichen Arbeitsweges wollte ich anders überwinden als mit dem Auto. Ein elektrisches Moped vielleicht? Reichweitenversprechungen von 50 Kilometer mit einer Akkuladung haben mich etwas abgeschreckt. Ich erinnere nur an die Verbrauchs- und Reichweitenangaben bei PKW. Ein Moped ist keine Option, das bekräftigt sich auch bei einem Gespräch mit einem Fachhändler für Elektromobilität in Karlsruhe. Der Händler zeigt mir eine Alternative: das S-Pedelec. Ein Fahrrad mit Motorunterstützung bis 45 km/h und entsprechender Mopedzulassung, bei dem der Fahrer trampeln muss, um auf Geschwindigkeit zu kommen.

Gesehen, gefahren, für gut befunden. Die zu erreichenden Geschwindigkeiten sind der Hammer. Dann kommen so typische Fragen: darf ich damit auf dem Radweg fahren? Muss ich unbedingt auf die Straße? Welchen Kopfschutz brauche ich für das Gerät? Fragen über Fragen. Das Internet behält noch mehr Antworten parat. Und allesamt widersprechen sie sich. Die einen sagen: Ja klar darfst Du außerhalb geschlossener Ortschaften auf den Radweg. Nein sagen die anderen, denn Du hast ein Kleinkraftrad. Ja, Du darfst auch innerhalb geschlossener Ortschaften den Radweg nutzen, wenn er für Mofas freigegeben ist. Nein sagen die anderen, denn es ist kein Mofa sondern fährt 45 km/h. Ein Fahrradhelm reicht, sagt man. Das Gesetz spricht allerdings von einem geeigneten Schutz, der (wie manch einer ahnt) kein Fahrrädern ist. Auf Waldwegen darf ich fahren. Oder eben auch nicht. Schon gar nicht, wenn das Schild prangt: Durchfahrt für Kraftfahrzeuge aller Art verboten (oder so ähnlich).

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